Das Eva-Prinzip – die neue Weiblichkeit – von Eva Herman: Hauptthesen
Reden wir Klartext: Die meisten Frauen können meist gar nicht frei entscheiden, ob sie zu Hause bleiben wollen oder arbeiten gehen, und zwar allein aus wirtschaftlichen Gründen. Das bedeutet nicht Freiheit, sondern Unterdrückung! Die Befreiung der Frau, ihre Emanzipation, für die sie lange hart kämpfte und die als Grundsäule ihres Selbstverständnisses beschworen wird, existiert überhaupt nicht. Unsere materiell und global orientierte Gesellschaft, die kaum noch individuelle Interessen berücksichtigt, hat sich die feministischen Glaubenssätze einverleibt und benutzt sie nun als Alibi, um Frauen aus der Familie zu reissen und sie auf den Arbeitsmarkt zu treiben. Ohne Rücksicht auf Bindungen, Partnerschaften, Kinder.
Selbstverwirklichung möchte Herman als Lebenslüge entlarven, für die alles geopfert werde. Die Sucht nach Selbstbestätigung führe dabei in einen Teufelskreis der vermeintlichen Selbstfindung. Berufliche Tätigkeiten seien in dieser Suche oft nur «als Emanzipation getarnter Arbeitszwang», das Streben nach Karriereerfolg führe in Wirklichkeit oft zur Selbstentwertung. Dagegen stellt sie ein Modell der Selbstverwirklichung ohne Egoismus in der Hingabe an die Familie.
Herman kritisiert die Leugnung der Unterschiede zwischen «Eva» und «Adam». Hinter der Ideologie der Gleichheit verberge sich «ein grausamer Irrtum». Geschlechteridentitäten seien nicht konstruierbar, sondern natürlich verankert, weshalb Umerziehung scheitern müsse. Dennoch führten die Einflüsse der Gesellschaft zu einem zunehmenden Druck in Richtung der Vermännlichung der Frau. Die Leugnung der Unterschiede von Mann und Frau überfordere Frauen, die zudem in eine ungesunde Konkurrenz mit dem «starken Geschlecht» gedrängt würden, bei der beide Teile Verlierer seien.
Das Drama der Kinder – warum wir in einer Eiszeit der Gefühle leben, arbeitet den verdrängten Trennungsschmerz bei Müttern und Kindern heraus und vergleicht das Emanzipationsideal der Früherziehung mit dem «Drill der DDR-Krippen». Das Leid der Kinder führe zu traumatisierenden Prägungen und werde in Familientragödien der neuen Länder und angesichts der Betreuungsmängel sichtbar.
Die Männer sind zerrissen zwischen dem Wunsch, eine Frau zu finden, die sie lieben, und eine gute Beziehung zu ihren Kindern zu haben, und dem Bedürfnis, der Arbeitswelt mit ihren Karrieremustern gerecht zu werden. Den Frauen geht es nicht anders. So treffen also innerlich zerrissene Männer auf innerlich zerrissene Frauen.
Als Wegweiser zur Versöhnung sieht Herman das Eva-Prinzip, das den Familien, den Geschlechtern und Generationen ihre Bedeutung zurückgebe. Das Prinzip steht vereinfachend für die Rolle der Mutter zu Hause, vor allem in den für die Entwicklung eines Kindes entscheidenden ersten drei Jahren nach der Geburt. Dies ist durch den Mann in seiner Erwerbstätigkeit zu gewährleisten. Frausein in einer Ehebeziehung und Mutterschaft in der Familie seien letztlich für „Glück und Zufriedenheit“ einer Frau wichtiger als berufliche Karriere und vollständige Unabhängigkeit. Die Frau solle sich wieder mehr auf ihre „Weiblichkeit“ besinnen. Diese Weiblichkeit beruhe auf grundsätzlichen biologischen, psychologischen und soziologischen Unterschieden von Mann und Frau.
Meine persönliche Meinung:
Dieses Buch machte mir klar, dass viele Frauen unfreiwillig wieder arbeiten gehen nach der Geburt, nur um den Anschluss nicht zu verlieren. Sei es aus Geltungsdrang oder weil Ihnen nach kurzer Zeit alleine mit dem Kind zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Sie geben Ihre Kinder dann in Kitas. Für mich ist der Fall klar, dass ein Kind am besten nahe bei seiner Mutter, wenn möglich auch Vatr bleibt bis minimum zum dritten Lebensjahr. In dieser Zeit wird das Urvertrauen entweder gestärkt oder erschüttert.
Ein Kind das nicht gerne in eine Kita geht, ist nicht widerspenstig oder mühsam, es zeigt nur ganz klar, dass das Kind nicht getrennt sein will von seiner Mutter was auch absolut Natürlich ist. Ob nun Oma, Tante oder Vater, meiner Meinung nach ist es wichtig, dass Kinder nicht bei fremden Leuten aufwachsen, sondern bei ihrer Familie. Dass wenn möglich nur ein Elternteil täglich arbeitet und falls die Mutter in den ersten 3 Lebensjahren wieder arbeiten will, dann dafür der Vater (oder Grossmutter/Grossvater/sonstige Verwandte) an den Tagen mit dem Kind verbringt. Der gängige Satz das Kinder in Kitas den sozialen Umgang früh lernen, ist für mich kein Argument, wie ebenso nicht für die Verfasserin dieses Buches. Allerdings weiss ich, dass viele Frauen keine Wahl haben, weil ihr Versorger schlichtweg nicht die ganze Familie ernähren kann. In diesem Fall müssen die Frauen arbeiten gehen, weil es sonst der Familie finanziell an allen Ecken und Enden fehlen würde.